Für alle Fischliebhaber ein Muss: ein Aufenthalt in der Hafenstadt Hamburg

Hamburger Hafen bei Nacht.
Hamburger Hafen bei Nacht. Bild: © klaushh - pixabay.de

Hamburg ist die größte und vielleicht auch die schönste Hafenstadt Deutschlands (andere Hafen- und Hansestädter müssen das natürlich heftig bestreiten). Als zweitgrößte Stadt der Republik ist Hamburg auch das Tor in die weite Welt. Eine der weltweit größten Hafenanlagen verbindet die freie Hansestadt mit nahezu allen maritimen Zentren der Welt, sei es New York, Rotterdam oder Shanghai.

Der Hafen ist das Herz der Metropole mit ihren mehr als 1,8 Millionen Einwohnern. Hier, aber auch an anderen Stätten Hamburgs, pulsiert das Leben. Der geneigte Besucher wird vom maritimen und internationalen Flair der Stadt bezaubert. Der raue Charme der Hansestädter sucht seinesgleichen und nicht nur Fischliebhaber werden von der weltoffenen Atmosphäre in den Bann geschlagen. Hamburg ist stets ein lohnenswertes Reiseziel.

Eine Stadt voller Geschichte und Sehenswürdigkeiten

Der Hamburger Hafen dominiert das Stadtbild aus allen Perspektiven. Ein verzweigtes Geflecht von Wasserstraßen verbindet hier das Binnenland mit dem offenen Meer. Die Elbe, ihre zahlreichen Nebenarme, die Alster und viele Kanäle durchziehen Hamburg vor allem in der Mitte wie ein Netz und unterstreichen allerorten den maritimen Charakter Hamburgs. Insgesamt gibt es in Hamburg mehr als 2.500 Brücken.

Auf dem Gebiet der Stadt siedelten schon im 4. Jahrhundert vor Christus Menschen. Der Name Hamburg leitet sich übrigens von Hammaburg her. Die Hammaburg war eine flache Burganlage, die auf dem Standort des heutigen Domplatzes im frühen 9. Jahrhundert errichtet worden war. Das Hafenrecht wurde Hamburg im Jahr 1189 von Kaiser Friedrich I. Barbarossa verliehen.

Der Hamburger Hafen – Deutschlands Tor zur Welt

Hamburg war schon im Mittelalter eines der stärksten Mitglieder des Kaufmannsbundes Hanse, deren Symbol die Kogge war. Spätestens seit dieser Zeit war der Hafen der wichtigste Umschlagplatz zwischen Nord- und Ostsee und ist es bis heute geblieben.

Einen der schönsten Blicke auf den Hafen hat man elbaufwärts von den St-Pauli-Landungsbrücken oder auch vom Turm des Michl. Eine Hafenrundfahrt sollte man sich nicht entgehen lassen. Und natürlich macht Seeluft hungrig. Der Besucher hat hier an den Landungsbrücken mit dem Alten Elbtunnel überall die Gelegenheit, ein leckeres Matjesbrötchen zu erwerben. Dann kann der Rundgang zur Speicherstadt oder zur neu errichteten HafenCity gestärkt fortgesetzt werden. Hier beeindruckt nicht zuletzt die nunmehr vollendete Elbphilharmonie. Von da ist es dann auch nicht mehr weit bis zur Binnenalster und zum schicken Jungfernstieg.

Das Museumsschiff Rickmer Rickmers

Wer an den St. Pauli-Landungsbrücken entlang spaziert, kann die Rickmer Rickmers kaum übersehen. Das stählerne dreimastige Frachtsegelschiff und spätere Segelschulschiff wirkt tatsächlich ein wenig aus der Zeit gefallen. Das Denkmal- und Museumsschiff lief im Jahr 1896 in der Bremerhavener Werft der Reederei Rickmer Clasen Rickmers vom Stapel. Das Schiff reiste mit etwa 20 Mann Besatzung in seiner aktiven Zeit nach Hongkong, New York und an viele weitere Orte. Im Indischen Ozean wäre es beinahe gekentert. Ab 1924 diente es der portugiesischen Marine als Segelschulschiff und wurde auf den Namen Sagres getauft. Seit 1974 ankert das Schiff unter seinem ursprünglichen Namen im Hamburger Hafen und hält die Vergangenheit der Stadt in lebendiger Erinnerung.

Museumsschiff Rickmer Rickmers
Museumsschiff Rickmer Rickmers. Bild: © RenspicsPhotography – pixabay.de

Der Hamburger Fischmarkt: ein Muss für Fischliebhaber

Als Fischliebhaber dürfen Sie einen Besuch des berühmten Hamburger Fischmarktes nicht versäumen. Dieses einmalige Ereignis verursacht einen Rausch der Sinne und lockt jeden Sonntag um die 70.000 Besucher an. Auf dem berühmten Wochenmarkt im Stadtteil Altona gibt es neben Fisch noch viele weitere exotische Waren. Das bunte Treiben der geschäftstüchtigen Marktschreier beginnt jeden Sonntag um fünf Uhr in der Frühe und gegen 9.30 Uhr endet das Spektakel auch schon wieder.

Neben Frühaufstehern finden sich hier an der Elbe auch zahlreiche Nachtschwärmer von der nahe gelegenen Reeperbahn ein. Ein Höhepunkt des Fischmarktbesuches ist ein Frühstück auf der Galerie des Fischauktionshauses, das von Live-Musik begleitet wird. An zahlreichen Verkaufsständen können hier Fischbrötchen, Nordseekrabben, Matjes und andere kulinarische Köstlichkeiten gekauft werden. So ist der Kater nach durchfeierter Nacht schnell vertrieben.

Hauptkirche St. Michaelis – der Hamburger „Michl“

Michl nennen die Hamburger liebevoll ihre Hauptkirche Sankt Michaelis. Sie ist die berühmteste Kirche der Hansestadt. Ein erster Kirchenbau der dem Erzengel Michael geweiht war entstand im 17. Jahrhundert. Das Wahrzeichen Hamburgs ist die bedeutendste Barockkirche im Norden Deutschlands. Weithin sichtbar begrüßt der imposante Turm die Schiffer auf der Elbe und alle Besucher und Bewohner der Stadt.

Die Kirche St. Michael ist bereits ein dritter Nachfolgebau, da das Gotteshaus mehrmals Bränden zum Opfer fiel und im Krieg zerstört wurde. Wochentags bläst der Türmer morgens und abends einen Choral vom 132 Meter hohen Kirchturm. In der Weihnachtszeit hängt der riesige Wicherns Adventskranz im Kirchenraum und verbreitet mit seinen Kerzen Stille und Feierlichkeit jenseits des städtischen Treibens.

Flanieren an der Binnenalster

Wunderbar flanieren lässt es sich im Hamburger Stadtzentrum rund um die Binnenalster mit den Alsterarkaden, den Colonnaden, dem Ballindamm und dem Jungfernstieg. Der Jungfernstieg hat seinen Namen daher, dass die gutbürgerlichen Familien hier einst ihre unverheirateten Töchter spazieren führten. Hier gibt es schicke Läden und zahlreiche Restaurants, in denen hervorragende Fischgerichte und andere norddeutsche Spezialitäten serviert werden. Wer mag, kann auch einfach nur das Treiben beobachten oder die Schwäne füttern, die hier sommers wie winters schwimmen.

In und um die Altstadt gibt es eine mannigfaltige Auswahl an Sehenswürdigkeiten, Museen, Theatern und historischen Bauten. Dem Fischliebhaber sind das Internationale Maritime Museum, aber auch das Völkerkundemuseum und die Kunsthalle empfohlen. Hamburgs grüne Seite erfährt man im Park Planten un Blomen, einer aufwendig gestalteten Anlage, zu der der größte japanische Garten Deutschlands gehört. Im berühmten Tierpark Hagenbeck dürfte den Fischliebhaber vor allem das Tropen-Aquarium interessieren.

Kulinarische Spezialitäten Hamburgs

Beim Einkehren in eines der zahlreichen Hamburger Fischrestaurants sollten Sie sich auf jeden Fall eine typische Spezialität des Nordens bestellen, am besten natürlich mit Fisch. Ganz oben auf der Speisekarte steht da die Scholle Finkenwerder Art, die mit geröstetem magerem Speck auf den Teller kommt. Ein ebenfalls geschätzter Speisefisch ist der kleine Stint, der ebenfalls mit Butter und Speck gebraten wird.

Kulinarische Spezialitäten der Hansestadt sind weiterhin eine deftige Aalsuppe und die besonders feinen und saftigen Nordseekrabben, die als Salat oder mit Brötchen serviert werden. Die besonders mutigen unter Ihnen sollten ruhig auch mal den Labskaus probieren. Dieses deftige Gericht aus Kartoffeln, Roten Beten und Rindfleisch wird zuweilen mit Matjes, saurer Gurke und Spiegelei serviert. Das klingt gewöhnungsbedürftig, doch in Zeiten der Segelschifffahrt hat dieses Gericht die Seeleute angeblich vor Skorbut und anderen Mangelerscheinungen bewahrt.

In Hamburg befindet sich auch eines der ältesten italienische Restaurants Deutschlands. Das 1905 gegründete Restaurant Cuneo in einer Seitenstraße der Reeperbahn bietet natürlich auch Fisch an.

Hafengeburtstag 2011
Hafengeburtstag 2011. Bild: © 4601325 – pixabay.de

Ab ins nächtliche Vergnügen von St. Pauli

Kulinarisch gestärkt steht dem nächtlichen Vergnügen nichts mehr im Weg. Für ein solches Vorhaben ist natürlich Sankt Pauli der Stadtteil erster Wahl, der zum Bezirk Hamburg-Mitte gehört. Hier pulsiert das Nachtleben rund um die sündige Meile Reeperbahn und die Große Freiheit.

Das Vergnügungsviertel ist weit über die Grenzen Hamburgs und Deutschlands hinweg bekannt. Die Reeperbahn selbst verläuft über 930 Meter zwischen Millerntor und Nobistor. Im Rotlichtviertel reihen sich Clubs, Bars, urige Kneipen und Diskotheken aneinander und längst suchen hier nicht nur Freier ihr Vergnügen. „Die sündigste Meile der Welt“ ist hipp geworden und zieht inzwischen Menschen allen Alters und aus bürgerlichem Milieu an. Zu schauen gibt es hier allerhand, soviel sei versprochen.

Sankt Pauli war früher der sogenannte Hamburger Berg. Im 13. Jahrhundert siedelten sich auf dem Gebiet nahe dem heutigen Fischmarkt Zisterzienserinnen an. Im 17. Jahrhundert wurde die hügelige Gegend teils planiert und in die Neubefestigung der Stadt einbezogen. Später wurde Sankt Pauli wieder als Vorort hinter die Stadtmauern verbannt. Denn hier gingen die Seilmacher ihrem recht schmutzigen Handwerk nach. Die Reepschläger gaben der Reeperbahn auch ihren Namen.

Neben verschiedenen Handwerksbetrieben etablierte sich hier nun auch recht bald das Amüsierviertel. Zahlreiche Tanzdielen, Kneipen und Amüsierbetriebe boten den gestrandeten Seeleuten willkommene Abwechslung. Schließlich hat ein Seemann in jedem Hafen eine Braut. Schon Hans Albers hat die Reeperbahn besungen.

In den 1960er Jahren trugen die Auftritte berühmter Musiker wie der Beatles dazu bei, das Viertel berühmt zu machen. Wer dem Besuch von Sankt Pauli einen kulturellen Aspekt abgewinnen will, kann dies auf garantiert amüsante Weise Im Schmidt Theater oder Schmidts Tivoli am Spielbudenplatz tun. Im sogenannten Kiez gibt es für weite Bereiche keine Sperrstunde. Wer also durchhält, kann im Anschluss direkt zum Hamburger Fischmarkt gehen und sich mit einem Fischbrötchen stärken.

Hamburg ist immer eine Reise wert

Die Freie und Hansestadt Hamburg ist ein vielfältiges Reiseziel. Für Fischfreunde und Menschen, die das maritime Leben lieben, findet sich hier besonders viel Interessantes und Reizvolles. Eine steife Brise und der Geruch von frisch gefangenem Fisch versetzen einen im Handumdrehen in die große weite Welt der Seefahrer und Fischer. Der Kulturbeflissene kommt hier ebenso auf seine Kosten wie der Amüsierwillige oder der Flaneur. Hamburg hat grüne Oasen und sein weltbekanntes Rotlichtviertel. Es gibt Hochkultur und Subkultur, schnicke Hanseaten und alte Seebären, hochkarätige Klassik und anarchischen Punk. Die weltoffene Stadt hat schon viele Prominente in ihren Bann geschlagen. Im Star-Club auf der großen Freiheit traten einst Jimi Hendrix, Little Richard, Bill Haley, Chuck Berry und viele weitere Musiker von Weltrang auf. Leider gibt es den Club nicht mehr, aber sein Geist weht noch heute über Sankt Pauli.

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